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Schlepper lackieren - Schritt für Schritt

Die Zeitschrift Oldtimer Traktor restaurierte zusammen mit Thomas Geis, Ausbilder an der Fahrzeugakademie in Schweinfurt, einen Massey-Ferguson 155 aus dem Jahr 1970. Den detaillierten Werkstatt-Bericht veröffentlichte die Zeitschrift für historische Landmaschinen in mehreren Ausgaben ab Juli 2021. Von Lackiervorbereitung bis zur fertigen Endbeschichtung kamen unter anderem Erbedol-Produkte zum Einsatz.

Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt in Bildern wie der Traktor auseinandergebaut, ausgebeult, neu verschweißt, geschliffen, gespachtelt und lackiert wird, welche Produkte dabei zum Einsatz kommen und welche Werkzeuge verwendet wurden.

Schritt 1:Der alte Massey wird in seine Einzelteile zerlegt. Schraubenschlüssel in diversen Größen werden dazu benötigt.
 

Schritt 2: Mit Hammer und Ausbeulfaust werden Dellen, Befestigungslöcher und wellige Kanten ausgebessert und notwendige Stellen mit einem Schweißgerät verschweißt.

Schritt 3:Nicht mehr tragfähigeAltbeschichtung und Unebenheiten wie Flugrost oder Reste des alten Schriftzugs sowie Schweißnähte werden geschliffen. Schleifgerät für größere und hartnäckigere Flächen sowie Schleifpapier in verschiedenen Körnungen für die Kleinflächen in Handarbeit kommen hier zum Einsatz. Ein Schleifschwamm macht ein besonders gleichmäßiges Schleifbild.

Schritt 4: Der Schleifstaub wird mit einem Handkehrer oder Tuch entfernt und die Oberfläche auch von sonstigen fettigen/öligen Substanzen befreit. Zur optimalen Reinigung eignet sich am besten ein spezieller Metallreiniger, der nach seiner Einwirkzeit mit Wasser und einem sauberen Lappen abgewaschen wird.

Schritt 5: In diesem Schritt geht es um die Beseitigung von Rissen und Löchern in der Oberfläche sowie den Ausgleich der Unebenheiten, der in den Schritten 2 und 3 noch nicht zum perfekten Ergebnis geführt hat. Kunststoffspachtel in verschiedenen Größen und Härten sowie eine passende 2K-Spachtelmasse sind in diesem Schritt die Hauptakteure.

Schritt 6: Die neu „modellierte“ Oberfläche wird nach der empfohlenen Trockenzeit des Herstellers noch einmal mit verschiedenen Schleifpapierstärken und Schleifgeräten geschliffen und anschließend entstaubt. Gut durchtrocknen lassen!

Schritt 7:Der Massey erhält den ersten Grundanstrich mit Erbedol Rost- & Haftprimer in Rotbraun. Verwendet wird hierzu ein Spritzgerät, das nach Herstellerangaben mit einer Mischung aus Erbedol Rost- & Haftprimer und Erbedol Härter-Verdünnung 18 befüllt ist. Mit Hilfe eines Messbechers lässt sich das richtige Mischungsverhältnis einfach umsetzen.

Schritt 8:  Ist der Grundanstrich komplett durchgetrocknet, wird erst einmal wieder geschliffen.

Schritt 9: Bevor es an den letzten Arbeitsschritt geht, ist eine gründliche Reinigung der angeschliffenen Oberfläche angesagt, d. h. abstauben und entfetten. Die Profis der Oldtimer Traktor arbeiten mit einem Druckluft-Gerät und Silikonentferner.

Schritt 10: Lackieren! Von innen, von außen, mit Sprühpistole vom Profi, Kleinteile auch mal direkt aus der Spraydose, mit Pinsel oder Rolle  – da kommt es auf die Geschicklichkeit und die Ausstattung des Hobbylackierers an. Die Spritzverarbeitung ist der ideale Weg für beste Ergebnisse. Dabei achtet der Profi beim Massey-Anstrich auf gleichmäßige und ruhige Bewegungen und empfiehlt für nicht versierte Hobbylackierer eher mehrere dünne Schichten zu lackieren, um das bestmögliche Ergebnis und die höchste Schutzfunktion zu erhalten.

Endspurt! Nach ausreichend Trocknungszeit erhält der glänzende Massey Ferguson seinen Namen zurück! Schriftzug-Folien kommen ins Spiel. Die Aufregung steigt und nach ein paar Stunden geduldiger Wartezeit, bis die Folien trocken sind, kann der Traktor endlich zusammengebaut werden.

Noch ein paar Zusatzanmerkungen und Tipps am Rande:

Die alten Schriftzüge müssen im Zuge der Restauration leider ersetzt werden.

Mit Hilfe eines Kartonstücks lässt sich das richtige Spritzbild einstellen.

Der Fließbecher muss unmittelbar nach dem Beenden der Lackierarbeit mit Verdünner und Pinsel gereinigt werden.

Bevor es an die Reinigung des Spritzgerätes von innen geht, erst einmal die Düse durchspülen, damit sich der Lack nicht festsetzt.

Lücken und Spalten für einheitliche Optik und um das Eindringen von Wasser ins Innere zu verhindern, mit einer Karosseriedichtmasse verschließen.

Schwarzes Kontrollpulver hilft, Fehlstellen zu erkennen, denn das Pulver setzt sich an tieferen Stellen dunkler ab. So können Fehler noch vor dem Grundier-/Lackiervorgang behoben werden.

Erbedol Härter-Verdünnung 18 eignet sich für die Verdünnung des Erbedol Schlepperlacks und beschleunigt die Trocknung der einzelnen Lackierschichten.

Auch bei Erbedol Spraylack gilt: Bevor es an die Karosserieteile geht, erst einmal den Sprühkopf der Spraydose auf einem Stück Pappe ausprobieren.

Fotos: Barbara Geis